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Die Idee ist prima: Ein Mordopfer, dem niemand nachweint, und das in Nymphenburg, einem soliden Münchner Stadtviertel mit einem Rest von altem Lokalkolorit.

Frau Prinz, eine alte Beißzange, die ihrer ganzen Nachbarschaft das Leben schwermacht, wird auf der Schwelle ihres Hauses tot aufgefunden, und alles spricht dafür, dass ihr jemand vom Baugerüst des Nachbarhauses aus zielgenau zwei Dachziegel aufs unedle Haupt gepfeffert hat. Motive gibt's also mehr als genug in der Nachbarschaft und auch in der Familie, und die Alibis einiger Hauptverdächtiger sind bedenklich schwach. Kommissar Kemper hat einiges zu tun, muss die Tiraden redseliger (um's mal dezent zu umschreiben) älterer Nachbarinnen über sich ergehen lassen, hinter die Fassade von Frau Prinz' undurchsichtiger, leicht neurotischer Tochter spähen, muss sich ein wenig intensiver mit der Familiengeschichte der Prinz' abgeben... Klingt nicht allzu verlockend für den armen Mann, aber die Fron lohnt sich; er fördert einiges zutage: den nie so recht geklärten Tod des Herrn Prinz vor vielen Jahren etwa, die vielen Privatkriege der Frau Prinz mit ihren diversen Nachbarn, die bedenklich wackligen Finanzen ihres Schwiegersohnes mit seinem nicht minder wackligem Charakter... ganz zu schweigen von dem alltäglichen Ärger.

Kempner muss allein ermitteln, denn sein Assistent wird zur Fahndung nach einem entführten Säugling abkommandiert -- aber wie sich's für einen Krimi gehört, löst Kemper am Ende beide Fälle...