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Rückschau des Arztes Revinge, der einst Hjalmar Söderberg für dessen Roman "Doktor Glas" das unverdächtige Töten mit Zyankali empfahl. Beginnend als armer Mann steigt Revinge nach dem Mord an seinem Arbeitgeber und Hochzeit mit der Witwe in der Gesellschaft auf. Roman einer Obsession.

Der Arzt Revinge hat Hjalmar Söderberg 1905 inspiriert zur Tötungsart in seinem Roman "Doktor Glas" (s. BA 8/92). Jetzt sieht Revinge seine eigenen Aufzeichnungen von 13 Jahren (1906-1919) durch und ergänzt sie, bevor er den Rest an Söderberg schickt, sehr empört, denn er war nicht mit dessen Folgeversion einverstanden. Revinges Geschichte wird aus seinen Notizen repetiert: Einst war er armselig (Dr. Glas aber elegant), wird von Dr. Skade angestellt, ermordet ihn (die Methode hatte Söderberg kopiert), heiratet die Witwe Elsa und steigt in der Gesellschaft auf. Aber eigentlich ist er hinter Tochter Frida her. Die Ehe wird immer unerträglicher, bis Elsa während der Grippe-Epidemie 1919 stirbt. Fridas Freundin spricht von Obduktion, Revinge packt die Furcht, auch Dr. Skade könnte ausgegraben werden und seine Schuld (oder nicht Schuld?) herauskommen. Roman der Grand Dame der schwedischen Literatur (zuletzt "Hundeherz", BA 11/09) mit einer Verbeugung vor dem verkannten Autor Söderberg und Reflektionen über Schuld und Gewissen, schnörkellos erzählt und hervorragend übersetzt. Für anspruchsvolle Leser.